Lokalmatador - Taiga Trece: Straßen-Rap scharf wie Chilischoten
Die Münchener Rapperin Taiga Trece ist auch in Mexiko zuhause. Schon als Teenager hat sie sich mit den HipHop-Stars aus den Barrios, den Armenvierteln von Mexico-Stadt, gemessen. Seither kann ihr die Münchner Schickeria auch nichts mehr anhaben. Mit ihrem Debütalbum "La Cholemana" will sie sich nun für mehr Girl-Power im deutschen HipHop einsetzen.
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Taiga Trece
Audio
- Audio: Lokalmatador: Taiga Trece (03:12 min.) Süpermercado
Kannst du dich kurz vorstellen?
Ich bin Taiga Trece. "Taiga" ist der Name und "Trece" ist die Zahl 13. Ich stamme aus München. Mit einem Fuß lebe ich in Deutschland und mit dem anderen in Mexiko. Ich habe lange in Mexiko gelebt: In Mexcio City, in Guadalajara, Puerto Vallarta, Puebla. Ich bin zwar zurück nach Deutschland gekommen, lebe aber immer ein wieder für ein paar Monate im Jahr in Mexiko. Aufgewachsen bin ich in Deutschland, Kindergarten, Schule. Ich mache Straßen-Rap mit Soul-Elementen und Westcoast-Einfluss. Es klingt aber auch lady-like.
Was ist mit "La Cholemana" gemeint?
"La Cholemana" heißt soviel wie die "deutsche Gangsterin". Es ist zusammengesetzt aus "Chola" und "Alemana". "Alemana" ist die "Deutsche" und "Cholo" bzw. "Chola" so werden mexikanische Gangster genannt. Ich kenne viele Leute in Mexiko, MC Luka, La Vieja Guardia, La Banda Baston, Arianna Puello. Großartige Menschen, mit denen sich eine Freundschaft entwickelt hat, die jetzt wirklich auch schon sehr lange besteht. Sie sind meine Hauptkontakte in Mexiko. Und jedes Mal, wenn ich in Mexiko bin, wohne ich bei denen. Wir machen Sound zusammen, wir gehen ins Studio. Letztes Jahr haben wir ein Video gedreht zu "Bienvenidos". "Bienvenidos" bedeutet "Herzlich Willkommen" - Es ist eine kleine Liebesbotschaft an Mexico City.
Wie war es für dich als deutsche Rapperin, in den Barrios von Mexiko auf die Bühne zu gehen?
Ich wurde auf die Bühne geschubst bei einem Breakdance- und HipHop-Battle und ich war die einzige Weiße in dem ganzen Laden. Sie haben mich hoch auf die Bühne gehoben und einen Beat laufen lassen, ich habe angefangen zu rappen - hast ja keine Wahl, wenn da 200 Leute vor dir stehen, und was für welche, alle richtig schön aus dem Barrio. Und dann habe ich angefangen zu rappen.
Welche Erfahrungen hast du noch dort gemacht?
Damals, als ich nach Mexiko gezogen bin, habe ich mich genau so frei bewegt, wie in Deutschland. Dadurch habe ich natürlich viele Dinge zu sehen bekommen, die man normalerweise nicht sieht, bin aber auch in Situationen geraten, die mir in Deutschland sicher nicht passiert wären. Ich weiß, dass gerade überall vor der Kriminalität in Mexiko gewarnt wird, vor den ganzen schlimmen Dingen, die in dem Land passieren. Da kann man sich in Deutschland sehr glücklich schätzen. Wir leben in einem sichern System.
Stand: 05.01.2016, 18.00 Uhr
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