Happy Birthday, Dr. Dre! HipHop-Magnat wird 50

Von Christian Werthschulte

Es gibt viele, die durch HipHop reich geworden sind, sogar Millionäre. Aber es gibt nur einen HipHop-Milliardär: Dr. Dre, dem Ausnahme-Produzenten mit der eigenen Kopfhörermarke. Heute wird er 50 Jahre alt.


Dr. Dre
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Westküsten-Rapper

"Straight outta Compton" - NWA mit Dr Dre von 1988. Gangster-Rap aus dem Ghetto von LA. Dr. Dre (Familienname André Young) hat sich dort von Drogen und Gangs ferngehalten und über die Musik seinen Weg aus dem Ghetto gefunden. Anfang der Neunziger hat er dann seinen eigenen Hip-Hop-Stil etabliert, den G-Funk.

"Nuthin but a G-Thang" - von Dr. Dres erstem Soloalbum "The Chronic". Beats, die noch aus jedem Kofferradio knallen, modulierte Synthesizer, das Abfeiern des Materialismus - damit hat er den HipHop der 1990er geprägt, Gangsta Rap in den Mainstream katapultiert und sich als Marke etabliert. Und er hat andere Talente als Marke aufgebaut: Snoop Dogg, der kiffende Pimp; 50 Cent: früher Boxer und Drogendealer, heute Unternehmer. Eminem, die Stimme des White Trash. Und aktuell Kendrick Lamar als den Conscious-Rapper aus Compton, wo auch Dre herkommt.

Erfolgreicher Producer und Geschäftsmann

Das Arbeitsethos von Dr. Dre ist knallhart, für ihn zählt Perfektion. Einer seiner Rapper musste einen Reim 107 Mal aufnehmen bis Dre ihn absegnete. Dre hat ein Gespür dafür, wie man ein Produkt „authentisch“ vermarktet – in der Musik, aber auch im Geschäftsleben. Normalerweise machen Rapper Sneaker oder Mode. Dre macht Kopfhörer und hat damit über eine Milliarde Dollar verdient.

Der amerikanische Traum

Dre symbolisiert den amerikanischen Traum in der kalifornischen Variante – im Gegensatz zu Jay-Z. Der sucht die Nähe zu den Ostküsten-Eliten in Politik und im Immobiliengeschäft. Dre ist aber immer noch in der Entertainment-Branche. Er hat seine Kopfhörerfirma Beats an Apple verkauft. Vom Ghetto in die Chefetage des reichsten Unternehmens der Welt und trotzdem „real“ geblieben. Und nicht nur das: Dre produziert ja auch den NWA-Film, der im August ins Kino kommt. Das ist dann quasi seine Autobiographie in Hollywoodformat.